3. Turnier: Sonntag, 29.01.2017 in Kassel

Sieben Wochen sind seit dem letzten Spieltag vergangen. Genug Zeit sich die aktuelle Tabelle 173 mal anzuschauen, um dann nach dem 174. Mal festzustellen dass wir tatsächlich (immer noch) ERSTER der 4. Verbandsliga sind. Für alle, die den Rasen Sport Club schon ein paar Jahre begleiten und auch einige Tiefen mitmachen mussten, erscheint das erstmal surreal. Heute geht’s nach Kassel und alle Mann sind mit an Bord. Das ist lobenswert und die erste Zutat, die wir für den Aufstieg brauchen. Aufstellung:

Tor: Schunkert
Abwehr: Matuschek, Auber, Schardt, Lippa
Mitte: Rommeck, Buschi
Angriff: Schimi, Roth, Held

Wiesbadener THC II – RSC Wiesbaden 3:4 (1:2)
Tore: 0:1, 1:1 Held, 2:1 Matuschek (7m), 2:2, 2:3, 3:3 Held, 4:3 Held

Gegen den WTHC II mussten wir schon am vergangenen Spieltag sehr kampstark und diszipliniert auftreten, um das Spielfeld als Sieger zu verlassen. Im Vorfeld hatte ich gehofft, dass der ein oder andere gegnerische Spieler keine Lust auf die lange Anfahrt hat. Weit gefehlt. Der WTHC II hatte noch bessere Spieler als beim letzten Mal dabei: noch quirrliger, schneller, trickreicher… Mit Flo, Leon, Lukas und Martin haben wir vier etatmäßige Abwehrspieler dabei. Lukas sollte auch im Angriff aushelfen. In der Mannschaftsbesprechung sagt Schimi, dass es ihm vollkommen egal sei, welche Spieler in der Abwehr beginnen, woran man erkennt, dass er allen gleichermaßen vertraut. Luxusprobleme. Wir gehen unsere gewohnte Taktik nochmal durch, wollen den Gegner wieder in Höhe der Mittellinie empfangen.

Das Spiel hatte eigentlich noch gar nicht richtig angefangen und es stand schon 0:1. Ein langer, harter Ball sprang unserem Abwehrspieler gegen den Fuß. Die fällige Ecke verwandelte der WTHC sicher. Aber wir ließen uns nicht aus der Ruhe bringen. Offensiv stand Schimi wie gewohnt tief. Wie beim 1:1 lief er dann die Bande an, leitete den Ball direkt vor das Tor zum Mitspieler weiter, der den Ball nur noch abtropfen lassen musste. Defensiv standen wir gut und auch eng am Gegner. Da der WTHC aber technisch sehr gut war, verloren wir das ein oder andere 1-gegen-1. Das kompensierten wir, in dem wir uns wie gewohnt gegenseitig halfen. So wurde es das erwartet intensive und kraftraubende Spiel. Bei unserem Führungstreffer konnte man gut erkennen, dass wir uns in den letzten Jahren zu einer typischen Kontermannschaft entwickelten. Ballgewinn in der eigenen Hälfte, schneller Ball nach vorne, Torwart überlaufen, der unseren Spieler dann von den Beinen holt. Den folgerichtigen Siebenmeter verwandelte Leon. Den knappen vorsprung retteten wir in die Halbzeitpause.

Es gab keinen Grund für große Veränderungen. Unser Fairplay-Anstoß aus der ersten Halbzeit wurde nicht erwidert. Das lag schlichtweg am Alter der WTHC-Spieler, die vielleicht noch nicht ganz verinnerlicht hatten in welcher Liga sie spielen. Richtig übel nehmen konnte man es ihnen nicht. Auch in Hälfte Zwei war unser Spiel schnörkelloser und wir hatten die besseren Chancen. Schimi ärgerte sich über die ein oder andere gute, aber vergebene Möglichkeit, was sich aber positiv auf unser zweites Spiel auswirken sollte. Der WTHC konnte etwa fünf Minuten nach Wiederanpfiff ausgleichen und Mitte der zweiten Halbzeit sogar in Führung gehen. Trotzdem kamen wir auch weiterhin gefährlich vor’s Tor und konnten mit einem Nachschuss das 3:3 erzielen. Dann eine Schlüsselszene: Auf Höhe der Mittellinie erhält der WTHC einen aus unserer Sicht unberechtigen Freischlag: wir reklamieren zu lange und schalten nicht schnell genug um. Der Gegner spielt sofort den Pass an den Schusskreisrand und ein Stürmer taucht frei vor unserem Keeper Martin auf. Ich habe es eigentlich schon einschlagen sehen, aber Martin kratzt ihm den Ball noch im Liegen vom Schläger und hält den Gleichstand! Vier Minuten vor Schluss kommen wir dann durch einen Konter sogar zum 4:3. Die letzten Minuten waren dann nochmal hart. Wegen Spielverzögerung kassiere ich noch eine Zeitstrafe, so dass wir die letzten 10 Sekunden zu fünft spielen müssen. Martin Auber gewinnt den letzten gefährlichen Zweikampf an der Grundlinie und das Spiel ist endlich vorbei.

RSC Wiesbaden – SC Frankfurt 1880 V 6:3 (4:2)
Tore: 1:0 Schimi (Ecke), 2:0 Schimi (Ecke), 2:1, 3:1 Schimi, 3:2, 4:2 Held (Ecke), 4:3,
5:3 Schimi (Ecke) 6:3 Schimi

Unser Verfolger Marburg hatte sein erstes Spiel am heutigen Tag verloren und wir wollten den Sieg gegen den WTHC „vergolden“ und uns an der Tabellenspitze etwas absetzen. Ich finde, dass man uns das schwere erste Spiel anmerkte. Wir waren nicht so wach und konsequent wie zuvor. Aber die Spieler des SC 80 waren zum Glück auch nicht mehr die Jüngsten und es war schon ihr drittes Spiel an diesem Tag. Schimi hat in den ersten Minuten direkt für klare Verhältnisse gesorgt, in dem er zwei Ecken herausgeholt und dann sicher unten rechts verwandelt hat. Durch Fehlentscheidungen (wie beim 2:1) oder kleine Nachlässigkeiten kam der Gegner trotzdem immer wieder auf ein Tor ran. So blieb das Spiel bis kurz vor Ende spannend. Die Pässe aus der Abwehr heraus über die Bande kamen gut, so dass wir keine Mühe hatten brauchbare Chancen zu kreieren. Insgesamt hat Schimi ihnen fünf Dinger eingeschenkt und speziell durch die Strafecken den Zahn gezogen. Zwei Minuten vor Schluss tauschten die 80er ihren Torwart gegen einen sechsten Feldspieler, was wir durch einen Rückhandschuss eine Minute vor Schluss zum erlösenden 6:3 nutzten.

Marburg bestritt sein zweites Spiel während ich mich schon auf der Heimfahrt befand. Zu Hause angekommen war deshalb ein Blick auf hessenhockey.de fällig um festzustellen, dass sie auch ihr zweites Spiel verloren hatten und wir mit einem komfortablen Vorsprung von 6 Punkten in die noch verbleibenden drei Saison-Spiele gehen. Der letzte Spieltag wird am 19.02. in der Diltheyhalle ausgetragen. Schon im ersten Spiel gegen Marburg können wir den Aufstieg in die 3. Verbandsliga und den damit sportlich größten Erfolg der Vereingeschichte perfekt machen.

Spielbericht: Benjamin Held

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